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Nachhaltigkeit – 24.03.2023, 14:48 Uhr

Windparkprojekt in Nordhessen nimmt Fahrt auf - Koehler Renewable Energy setzt umfangreiche Artenschutz-Maßnahmen um

Ein besonders kniffliges Windprojekt von Koehler Renewable Energy in Kooperation mit Qair Deutschland, wird derzeit in Nordhessen realisiert. In diesem Windpark nördlich von Waldeck sollen fünf Windenergieanlagen (WEA) vom Typ V162 entstehen. Es handelt sich dabei um hochmoderne Anlagen der neuesten Generation mit bis zu 6,2 MW Leistung je WEA.

Windparkprojekt mit besonderen Herausforderungen

Bis die finalen Standorte der WEA feststanden, war viel Analyse notwendig. Zum einen musste die sehr komplexe Topografie berücksichtigt werden, sowie Höhenbeschränkungen eingehalten werden. Zum anderen gibt es eine Radaranlage in Reichweite, welche nur gewisse Korridore zur Planung ermöglichte.

Doch nicht nur der Standort stellte eine besondere Herausforderung dar – auch der Bau eines eigenen Umspannwerks ist eine weitere Besonderheit bei diesem Projekt. Die Verlegung eines Stromkabels zum nächstgelegenen bestehenden Umspannwerk wäre nicht wirtschaftlich. Die Herausforderung liegt hier bei den benötigten Transformatoren, denn diese sind aktuell Mangelware und die Lieferzeit der Trafos beträgt rund eineinhalb bis zwei Jahre. Aufgrund des Engpasses müssen die einzelnen Schritte der Planung und des Baus genau aufeinander abgestimmt sein.

Umfangreiche artenschutzrechtliche Maßnahmen in Umsetzung

Die ersten Bauvorbereitungen wurden bereits seit Anfang des Jahres getroffen. Zunächst mussten dafür einige Flächen vorübergehend gerodet werden, um die Errichtung der Anlagen zu gewährleisten. Es konnten jedoch teilweise Kalamitätsflächen genutzt werden, da Trockenheit und der Befall von Borkenkäfern dem Fichtenwald in den vergangenen Jahren zugesetzt haben. Dennoch wird dieser nicht vermeidbare Eingriff in die Natur durch umfangreiche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen kompensiert. Da die Fläche in einem potentiellen Haselmausgebiet liegt, durften die Rodungsarbeiten nur in Handarbeit oder von bestehenden Wegen maschinell durchgeführt werden, da die Haselmäuse in den Baumstubben ihren Winterschlaf haltern könnten. Die Wurzelstubben werden daher erst ab Mitte Mai entfernt, wenn die Haselmäuse wieder aus dem Winterschlaf erwacht sind. Um diesen dennoch im direkten Umfeld ein attraktives Habitat zu bieten, wurden bereits 300 fruchttragende Bäume und Sträucher neu gepflanzt.

Auch für die weitere betroffene Fauna werden umfangreiche ökologische Ausgleichsmaßnahmen durchgeführt. So werden im angrenzenden Waldbestand Nistkästen für Fledermäuse und Vögel angebracht, für Amphibien kleine Gewässer im Wald angelegt und auch für die Haselmaus werden Nistkästen errichtet.

Als weitere Ausgleichsmaßnahmen werden eine brombeerüberwucherte Fläche zu einem Kirschwäldchen umgewandelt, Wiesen extensiviert sowie Blühstreifen angelegt. Dies dient unter anderem dem Wespenbussard und dem Rotmilan als interessantes Jagdhabitat.

Projektplan sieht eineinhalb Jahre für Bauarbeiten vor

Sind die Rodungsarbeiten abgeschlossen, sollen im Spätsommer 2023 die Erdbauarbeiten inklusive Fundamentbau starten und bis spätestens im ersten Quartal 2024 abgeschlossen sein. Für den Sommer 2024 ist die Anlieferung und Errichtung der Anlagenhauptkomponenten geplant, so dass die Inbetriebnahme im Winter 2024/25 vorgenommen werden kann.


An dieser Stelle wurden fruchttragende Bäume und Sträucher neu gepflanzt, um den Haselmäusen attraktiven Lebensraum zu bieten. / Bildrechte: Koehler-Gruppe

Weitere Informationen: https://www.koehlerrenewableenergy.com

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